Die hellen nordischen Sommer bringen jedes Jahr in den Wäldern eine Beerenernte zur Reife, die einem den Mund wässrig macht.
Wie Du vielleicht bereits weisst, sind Beeren sehr gut für Dich, da sie voll mit Vitaminen, Flavonoiden, Mineralstoffen und Antioxidantien sind. Was Du vielleicht nicht weisst ist, dass laut Studien wilde Beeren, die in den nördlichen Breiten wachsen, besonders reich an Inhaltsstoffen sind, die eine gesundheitsfördernde Wirkung haben. Vorwärts, Finnland!
Jedes Jahr wachsen in Finnlands Wäldern ungefähr 500 Millionen Kilogramm Beeren und erstaunliche zwei Milliarden Kilogramm Pilze und die Tradition, wilde Beeren und Pilze zu sammeln ist so beliebt wie eh und je. Während es sehr weit verbreitet ist Gummistiefel anzuziehen, sich mit Mückenschutzmittel einsprühen und hinaus in den Wald zu gehen und Beeren zu sammeln, beträgt die gesammelte Menge nur 4 bis 5 % der gesamten Ernte. Der Rest, der nicht gepflückt wird, wird im Wald gelassen, wo die wilden Tiere ihn fressen oder um einfach zu verrotten.
Beerenpflücken ist für viele Familien in Finnland eine sehr beliebte Freizeitbeschäftigung. Üblicherweise wird sie über die Generationen weitergegeben. Sie bringt einen hinaus an die frische Luft und in den Wald, um ihn zu erkunden. Finnland hat ein Jedermannsrecht, das es jedem erlaubt, sich frei in der Landschaft zu bewegen, Beeren und Pilze zu pflücken und ohne Erlaubnis mit Angel und Schnur zu fischen. Wie toll ist das denn!
Die gesammelten Beeren werden dann sorgfältig von ihren Blättern und Stängeln gereinigt, zu Konfitüren oder Saft verarbeitet oder einfach zum späteren Verzehr eingefroren. Wie es in meiner Familie gemacht wird. Jeden Sommer holt mein Vater den Saftkocher hervor und macht eine riesige Menge Schwarze-Johannisbeeren-Saft. Die Küche ist mit dem intensivierten Duft Schwarzer Johannisbeeren erfüllt. Ich schwöre auf heissen Schwarze-Johannisbeeren-Saft als das beste Erkältungsmittel, das es gibt.
Wenn Du also jemals die Chance bekommst, Finnland im Sommer zu besuchen, achte darauf, dass Du ja etwas Zeit hinein quetschst, um einen Korb in die Hand zu nehmen, ein Tuch um den Kopf zu binden, in den Wald zu gehen und die Geschmäcker und Düfte der Natur zu geniessen.
